Presseerklärung zu Merkels Kritik an Papst Benedikt XVI.
Bundeskanzlerin Merkel ist dabei, diplomatisches Porzellan zu zerschlagen.
Wie seinerzeit bei dem durch ähnliches Vorgehen entfachten „Fall Homann“ stürmte Merkel die Pressekonferenz, um jetzt im Chor der medialen Hetze von Papst Benedikt XVI. zu verlangen, „dass es keine Leugnungen geben kann und dass es einen positiven Umgang mit dem Judentum geben muss“, obwohl sie "'im Allgemeinen' zu kirchlichen Themen“ keine Stellung beziehe, so die FAZ vom 04.02.2009.
Der ZpV bedauert diese mediale Entgleisung der Bundeskanzlerin, weil wieder einmal deutlich wird, daß eine Politikerin von Rang es unterlassen hat, sich ausführlich zu informieren. Das in der Presse ständig angeprangerte Interview mit Bischof Williamson ist zweieinhalb Monate alt. Offensichtlich hat es das „Schweigekartell“ verstanden, eine frühzeitige Veröffentlichung zu verhindern, um es zum Zeitpunkt der Aufhebung der Exkommunikation der Bischöfe der Priesterbruderschaft Pius X. zwecks Medienkampagne einer erstaunten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Geradezu sachlich und nüchtern nimmt sich dagegen die Äußerung des Gesandten der israelischen Botschaft in Berlin aus. Ilan Mor erklärte, daß „die politischen Beziehungen zwischen seinem Land und dem Heiligen Stuhl ... 'so gut wie vorher'“ seien. „Die Aufhebung der Exkommunikationen betrachtet der Diplomat als 'innere Angelegenheit des Vatikans'.“ (DIE WELT, 04.02.2009)
Die Katholiken Deutschlands werden an die Äußerungen Merkels bei der nächsten Bundestagswahl denken, es sei denn, sie entschuldigt sich für ihre Entgleisung.
Bonn, 04.02.2009
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