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Zusammenschluß petrus-treuer Vereinigungen e.V.



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Kirche und Politik

Outings bischöflicher Würdenträger kommen im Allgemeinen bei den Medien und durch diese in der Öffentlichkeit gut an, besonders dann, wenn die „höchst-seelsorgerlich“ episkopale Äußerung dem zeitgeist-gefilterten Mainstream entspricht. So ist jederzeit willkommen, wenn sich beispielsweise Kardinal Woelki über die AfD und/oder Kardinal Marx zu Flüchtlingen äußern. Da lieben diese Herren vor allem Pauschalurteile. So lautete es von Kardinal Woelki z. B.: „Wer Ja zum Kirchturm sagt, der muss Ja sagen zum Minarett“, oder: „Solche Alternativen für Deutschland brauchen wir nicht“.

Der „junge“ Mann vom Rhein weiß offenbar nicht, dass sich die Parteien in den 50er Jahren das Recht erkämpft haben, ihre Parteiprogramme ohne höchst-seelsorgerliches Plazet zu vertreten, vor allem allergisch waren sie gegen „Wahlempfehlungen“ seitens deutscher Bischöfe. Was Kardinal Woelki aber heutzutage äußert, geht weit über solche Wahlempfehlungen hinaus. Er be- und verurteilt munter und stellt seine persönliche Meinung hin, als sei sie verbindlich, zumindest für Katholiken. Ein Glück, dass das deutsche Wahlvolk in der Zwischenzeit für dergleichen zu mündig ist und Wortmeldungen à la Woelki zu durchschauen vermag.

Empörend ist jedoch, dass Woelki sich zu gesellschaftspolitischen Fragen zu Wort meldet, die über seinen Kompetenzbereich weit hinausgehen! Erst recht nicht, wenn aus seinen Worten klar zu erkennen ist, dass sie der wichtigsten Grundlage entbehren, der gründlichen und angemessenen Information. Es reicht eben nicht, sich dem Mainstream anzubiedern und Mediengeplapper zu wiederholen!

Fühlten sich bischöfliche „Verlautbarungen“ aller Art dagegen in unserer Gesellschaft wirklich der katholischen Wahrheit verpflichtet, würden sie nicht unkritisiert bleiben, würden sich dem Medien-Tribunal aussetzen und müssten sich davor rechtfertigen, wie es vergleichsweise den Glaubens- und Kirchenzeugen im Nationalsozialismus erging, etwa einem „Löwen von Münster“, einem Prälat Sonnenschein in Berlin und vielen anderen wie dem relativ unbekannten Kaplan Gerhard Hirschfelder oder Karl-Leisner, die sogar ihr Leben für diese Wahrheit eingesetzt und verloren haben

Gerade mit Blick auf die massenhafte Überflutung unserer Gesellschaft mit angeblichen „Flüchtlingen“, überwiegend in ihrem „Flüchtlings-Status“ nicht überprüft, die hier nicht zuletzt ihren „Gottesstaat“ errichten wollen, wäre es zumindest zwingend erforderlich, auf obige Erklärungen zu verzichten, so wie es die Nachrichtenagentur ZENIT (14.03.2017) über ein Treffen der CDU mit Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz verlautbart. Vielmehr wäre notwendig, statt vor dem Kölner Dom, schon fast blasphemisch, ein Boot als Altar zu missbrauchen, diesen „Flüchtlingen“ den christlichen Glauben zu erklären und ihnen nahe zu bringen. Die Besinnung auf den Auftrag Jesu, alle Menschen zu seinen Jüngern zu machen, sollte endlich wieder das Grundkriterium für die Äußerungen von kirchlichen Vertretern sein, ob es sich nun um einen einfachen Kaplan handelt oder um einen Diözesanbischof, mit und ohne Kardinalstitel.

Bonn, 23.03.2017, am Tag nach dem Gedenktag des Todes des sel. Kardinal von Galen

V.i.S.d.P.
Reinhard Dörner,Vorsitzender